Milbenbefall ist bei Pferden keine Seltenheit und kann zu großem Unwohlsein, Hautproblemen und sogar Lahmheit führen, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

Milben im Pferdefell: Verursachen Juckreiz und Hautirritationen
Was sind Milben und warum befallen sie Pferde?
Es gibt einige Faktoren, die einen Befall begünstigen: Ein geschwächtes Immunsystem, aber auch schlechte Stallhygiene, enger Kontakt zu anderen befallenen Pferden oder mangelnde Fellpflege erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Milben.
Welche Milbenarten befallen Pferde?
1. Räudemilben (Sarkoptes, Psoroptes, Chorioptes)
- Sarkoptes-Räude (Sarkoptes scabiei) – auch Grabmilbe genannt
Selten, aber hoch ansteckend. Sie gräbt Gänge in die Haut und verursacht heftigen Juckreiz, Schuppenbildung und Krusten.
- Psoroptes-Räude (Psoroptes equi) – auch Saugmilbe genannt
Anfänglich sind die Haaransätze von Mähne und Schweif befallen. Die Milben können sich weiter über den Rumpf und die Innenschenkel ausbreiten. Es kommt zu Haarausfall, Juckreiz, Krusten und Hautverdickungen.
- Chorioptes-Räude (Chorioptes bovis) - Nagemilbe
Die häufigste Milbenart beim Pferd. Sie befällt meist die Fesselbeugen (v.a. bei Pferden mit viel Behang wie Friesen oder Tinker). Typisch sind Juckreiz, stampfende Bewegungen, Krusten und Haarausfall.
2. Haarbalgmilben (Demodex spp.)
3. Grasmilben (Herbstgrasmilbe – Neotrombicula autumnalis)
Welche Symptome zeigt ein Pferd bei Milbenbefall?
Häufige Symptome sind:
- Starker Juckreiz (Kratzen, Scheuern, Stampfen)
- Schuppenbildung und Krusten
- Haarverlust (Alopezie)
- Verdickte, entzündete Haut (besonders an Beinen und Fesselbeugen)
- Lahmheit durch Sekundärinfektionen
- Unruhe und Unwohlsein
Wie erkennt man Milben beim Pferd?
Typischerweise wird:
- Ein Hautgeschabsel genommen und unter dem Mikroskop untersucht.
- In einigen Fällen können auch Hautbiopsien oder spezielle Labortests notwendig sein.
- Eine detaillierte Anamnese (z. B. Kontakt mit anderen Pferden, Haltungsbedingungen) hilft bei der Ursachenforschung.

Milben in Großaufnahme
Was tun gegen Milben beim Pferd?
1. Tierärztliche Therapie
- Antiparasitika: Je nach Milbenart werden äußerlich anwendbare Mittel (Shampoos, Sprays, Salben) oder systemische Medikamente eingesetzt.
- Begleitende Pflege: Die Krusten können vorsichtig gelöst und die Haut z. B. mit Zinksalben oder Ringelblumenextrakt beruhigt werdeb. Entzündete Stellen können gegebenenfalls mit antiseptischen Mitteln behandelt werden.
- Häufig kommt es zu bakteriellen oder mykotischen Sekundärinfektionen. Diese müssen ggf. zusätzlich behandelt werden.
3. Hygienemaßnahmen
- Gründliche Reinigung und Desinfektion von Stall, Ausrüstung, Decken und Putzzeug.
- Isolation betroffener Tiere, um Ansteckung zu vermeiden.
- Regelmäßige Fellpflege und Kontrolle.
2. Fütterung
- Immunsystem: Stärke das Immunsystem und entlaste die Entgiftungsorgane durch eine ausgewogene und bedarfsorientierte Fütterung. Zusätzlich solltest du dein Pferd regelmäßig entgiften. Dafür eignet sich eine natürliche Entgiftung auf Basis von vulkanischem Montmorillonit besonders gut.
- Vitalstoffversorgung: Stelle der Haut alle Bausteine zur Verfügung, damit sie sich reparieren und die natürliche Hautschutzbarriere aufrechterhalten kann. Achte auf eine rein natürliche Versorgung mit Vitaminen und Mineralien. Pferdehaut und -haare freuen sich besonders über Zink, Selen, Magnesium, Mangan, Kupfer, Biotin, Folsäure, B-Vitamine und Vitamin E.

4. Vorbeugung
Wann solltest du bei Milbenbefall zum Tierarzt gehen?
- starker oder anhaltender Juckreiz auftritt,
- sich Krusten, kahle Stellen oder Entzündungen bilden,
- das Pferd Anzeichen von Unwohlsein oder Lahmheit zeigt,
- andere Pferde im Stall ähnliche Symptome zeigen.
Fazit:
Milben sind vor allem für Pferde mit einem geschwächten Immunsystem ein ernstzunehmendes, aber behandelbares Problem. Frühzeitiges Erkennen, gezielte Behandlung, angepasste Fütterung und konsequente Hygiene sind der Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung. Die ideale Vorbeugung ist regelmäßiges Entgiften und eine natürliche Vitalstoffversorgung.