Wenn du dein Pferd in einen Offenstall stellen möchtest, solltest du aber einige Dinge beachten.
Offenstallhaltung - ist mein Pferd für diese Haltungsform geeignet?
Grundsätzlich ist jedes Pferd, das sich schmerzfrei in allen Gangarten bewegen kann, für die Offenstallhaltung geeignet. Dennoch spielen Faktoren wie Rasse, Alter, Typ und Herdenverhalten bei der Entscheidung, welche Haltungsform für mein Pferd am besten passt, eine wichtige Rolle. Die Frage sollte vielleicht anders gestellt werden: Passt mein Pferd genau in diesen, meinen Vorstellungen entsprechenden „Wunsch-Offenstall“ und auch in diese bestehende Herde?
Sollte dem nämlich nicht so sein, kann aus dieser Traumvorstellung ganz schnell ein echter Albtraum für alle Beteiligten, vor allem für die betroffenen Pferde, werden.
Voraussetzungen für geglückte Offenstallhaltung:
Grundsätzlich sollten sich natürlich Pferd und Besitzer in der neuen Umgebung wohl fühlen. Hat der eine „Bauchschmerzen“ mit der Situation, wird es irgendwann zu Spannungen bei dem täglichen Miteinander kommen und damit ist niemandem geholfen.
Also solltest du dir ganz ehrlich vorher über einige wichtige Dinge klar werden, denn es gibt ja durchaus Offenställe, die keine Wünsche - auch für den gehobenen Sport - offenlassen:
- Wie sollte das neue Zuhause meines Weggefährten aussehen und welche Trainingsmöglichkeiten bietet uns die neue Umgebung?
- Gibt es die Möglichkeit eines Reit- und Springplatzes?
- Kann das Pferd gesondert longiert werden?
- Steht eine Reithalle bei schlechter Witterung zur Verfügung?
- Sind die Außenplätze beleuchtet und die Böden so bearbeitet, dass sie auch etwas mehr Regen standhalten können?
- Gibt es die Möglichkeit, die Pferde außerhalb der Herde an Putzplätzen fertig zu machen?
Unterstellmöglichkeit für Notfälle
Achte unbedingt darauf, dass du dein Pferd bei Krankheit, Verletzung oder bei verschriebener Boxenruhe separat stellen kannst.
Dabei sollte der Sichtkontakt zur Herde bestehen bleiben, damit dein Pferd sich nicht alleingelassen fühlt und möglichst entspannt steht.
Zusätzlichen Stress solltest du auf jeden Fall vermeiden, um dein Pferd in dieser schwierigen Situation optimal zu unterstützen.
Gibt es also diese extra Separierung vor Ort?
Kann ein Pferd, das bisher nachts in der Box stand, zu einem Offenstallpferd werden?
Die Frage ist auch hier wieder nicht mit einem einfachen Ja oder Nein zu beantworten. Die Sorge, dass das Pferd friert, ist oft ein Thema. Wenn man es nicht gerade im Winter umstellt, wird dein Pferd sich sehr schnell an die Witterung gewöhnen. Die meisten Pferde können mit Kälte viel besser umgehen als mit Hitze. Wichtig ist auch hier wieder das Konzept des Offenstalles:
- Gibt es genug Liegeflächen?
- Können die Pferde sich unterstellen?
- Ist genug Platz für die Menge an Pferden vorhanden?
- Wie wird die Fütterung gestaltet?
Wann stelle ich am besten auf Offenstallhaltung um?
Bei größerer Unruhe während dieses Prozesses kannst du dein Pferd mit Kristallkraft Coolly und Mental Balance unterstützen. So schützst du den Magen vor Übersäuerung und sorgst dafür, dass die Stresstoleranz erhöht wird, die betroffenen Pferde also besser mit Stress umgehen können.
Passt mein Pferd in die Herde?
Ist das Offenstallprinzip für mein Pferd das richtige? - Was bedeutet das?
Ein älteres oder krankes Pferd, z.B. mit Rehe, sollte nicht unbedingt in einer Gruppe mit Jungspunden stehen, in der viel gelaufen und getobt wird. Ein hengstiger Wallach sollte nicht in eine gemischte Herde integriert werden. Beachte die Rangfolge. Ist das Pferd rangniedrig, richte dein besonderes Augenmerk darauf, ob es genug zu trinken und zu fressen bekommt und ob es sich hinlegen kann. In einer gut funktionierenden Herde mit klaren Strukturen sowie ausreichend Platz und Futterangebot, gibt es in der Regel keine Probleme. Die Pferde sind weniger krankheitsanfällig, da ihr natürlicher Drang nach Bewegung und sozialen Kontakten gepflegt werden kann.
Moderne Offenstallkonzepte - was hat sich verändert?
Aus dem Konzept des Offenstalls haben sich weitere Möglichkeiten entwickelt. Der Aktivstall ist z.B. darauf ausgelegt, dass die Pferde längere Laufstrecken zurücklegen müssen. Das gemeinsame Fressen findet in computergesteuerten Futterstationen statt, die mit Chip-Erkennung gesteuert werden. Der Boden ist durch unterschiedliche Befestigungen angelegt.
Der Paddock Trail zeichnet sich dadurch aus, dass die Laufstrecke durch einen Rundkurs angelegt ist. Hier wird darauf geachtet, dass die Böden unterschiedlich beschaffen sind und die Fressplätze, Wasserversorgung und Ruhezonen weit auseinandergezogen sind, um so ausreichend Bewegung für die Pferde zu schaffen. Auf dem Rundweg können z.B. auch Wasserpfützen, Flatterbänder und Sandberge integriert werden, denn so haben die Pferde immer auch Abwechslung und sind nicht nur mit Fressen beschäftigt.
Der Umzug in den Offenstall steht an? Wie kann ich mein Pferd unterstüzen?
- Gibt es eine Möglichkeit das Pferd separat zu stellen, damit es die Herde gesichert kennenlernen kann?
- Wie wird die weitere Eingliederung vorgenommen?
Offenstall im Winter
Bodenverhältnisse spielen eine tragende Rolle
Wasserversorgung der Pferde im Winter
Alte Stahlwannen eignen sich hier sehr gut, mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich hier eine Konstruktion bauen, unter die man z.B. „Grabkerzen“ stellen kann, um das Wasser etwas zu erwärmen. In der Regel halten sich die Pferde das Wasser an einer Stelle eisfrei. Tägliches Wasser auffüllen und Eis rausholen unterstützt zusätzlich, dass das Wasser nicht vollständig zufriert.
Heu sollte selbstverständlich immer zur Verfügung stehen, doch was machen wir mit unseren Senioren? Bei eingeweichten Heucobs besteht die Gefahr, dass diese schnell einfrieren. Zum Glück hat der Pferdefutterhandel reagiert und bietet inzwischen Heucobs an, die man auch trocken füttern kann.
Fazit:
- Was benötigst du für die tägliche Arbeit mit deinem Pferd?
- Welche Bedürfnisse hat dein Pferd?
- Passt der ausgesuchte Offenstall und die Herde zu dir und deinem Pferd?
- Ist die Futterqualität und die Futtermenge den Bedürfnissen entsprechend?
- Gibt es genug Platz, Liegeflächen und Bewegungsflächen für die Anzahl der Pferde?
- Ist die Versorgung der Pferde mit Trinkwasser auch im Winter gewährleistet?
- Gibt es genügend Futterplätze?
- Passen die Bodenverhältnisse?
Kannst du diese Punkte alle mit JA beantworten, steht einem Umzug nichts mehr im Wege. Denke bitte im Herbstfellwechsel daran, deine Pferde auf den Winter vorzubereiten. Unterstütze das Immunsystem deines Pferdes und sorge für eine natürliche Vitamin- und Spurenelementversorgung. Da der Nährstoffbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen in der Regel über das Grundfutter nicht ausreichend ist, sollte vor allem in der kälteren Jahreszeit darauf geachtet werden, dass dein Pferd ausreichend mit Vitaminen versorgt wird.