Sarkoid beim Pferd - ist das heilbar?

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Ursachen und Therapiemöglichkeiten für Sarkoide bei Pferden

Pferd mit Sarkoid therapieren

Pferd mit Sarkoid therapieren

Die Diagnose Sarkoid löst oft große Angst bei vielen Pferdebesitzern aus. Sind diese Geschwüre Krebs? Woher kommt die Erkrankung? Wie verläuft diese Krankheit? Und wie kann man Pferden mit Sarkoiden helfen?

Equines Sarkoid (ES), was ist das eigentlich?

Grundsätzlich fallen Sarkoide in die Kategorie Hautkrebs, da es sich um Hauttumore bei Pferden handelt. Als Krebs werden bösartige Erkrankungen bezeichnet, bei den Sarkoiden von Pferden haben wir es jedoch in der Regel mit gutartigen Wucherungen zu tun, die keine inneren Organe befallen, sondern ausschließlich die Haut betreffen. Da sie sich schnell ausbreiten können und nach Operationen Rezidive bilden können, bezeichnet man Equine Sarkoide als semimaligne, als halbbösartig. In vielen Fällen bereiten sie keine großen Probleme, sondern sind in erster Linie ein optischer Makel. Dennoch sollten Sarkoide immer und sofort behandelt werden.

Das Equine Sarkoid ist eine Geschwulst des Bindegewebes mit ausbreitender Tendenz, die durch die Infektion mit dem Bovinen Papillomvirus (BPV) ausgelöst wird. Bei Rindern verursacht der BPV ein unkontrolliertes Wachstum von Hautwarzen. Das Equine Sarkoid ist der am häufigsten vorkommende Tumor bei Pferden, etwa 3 von 50 Pferden sind betroffen. Die ES-Geschwülste wachsen schnell, und es besteht ein hohes Risiko eines Rückfalls. Daneben gibt es noch weitere Tumorerkrankungen bei Pferden wie Melanome, Karzinome, Fibrome, Sarkome und Papillome.


Das Equine Sarkoid hat viele Gesichter. Von einem eher kleinen Knoten bis hin zu riesigen Wucherungen, die Schmerzen verursachen können, mitunter aufbrechen, bluten und nässen und in einigen Fällen sehr unangenehm riechen, ist alles möglich. Große Sarkoide brechen häufiger auf als kleine Sarkoide. Das austretende Sekret zieht Insekten an, die ihre Eier in die Wunden legen, so dass es zu Madenbefall kommt. Über das Lymphsystem können fortgeschrittene Sarkoide durch den Körper wandern und an unterschiedlichsten Hautpartien ausbrechen. Gerne tritt das Sarkoid an Stellen auf, die mit wenig Fell bedeckt sind, wie um die Augen, Ohren, im Gesicht, am Bauch und im Bereich der Geschlechtsorgane. Ist die Sattellage betroffen, können Sarkoide ein Pferd unreitbar machen.

Pferd mit Sarkoid

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Welche Pferde können Sarkoide bekommen?

Grundsätzlich sind alle Pferderassen betroffen, allerdings gibt es Statistiken, in denen Westernpferde und Araber häufiger eine genetische Prädisposition aufweisen als andere Pferde. Auch sind junge Pferde deutlich stärker gefährdet als ältere Pferde.

Ursachen für Sarkoide bei Pferden

Medizin
Kommen neben der Trägerschaft des Virus zusätzlich mindestens zwei Faktoren bei einem Pferd hinzu, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das Pferd erkrankt.

Folgende Faktoren spielen beim Ausbruch eines Equinen Sarkoids eine Rolle:

  • Pferd ist Träger des Bovinen Papillomavirus 
  • Genetische Veranlagung 
  • Geschwächtes Immunsystem 
  • Psychische Belastung

Es gibt eine Skala von 6 Sarkoidtypen mit steigender Schwere der Erkrankung

  • 1. Das okkulte (verborgene) Sarkoid - haarlos, wenig erhoben, leicht knotig
  • 2. Das verruköse Sarkoid - warzenartig 
  • 3. Das noduläre Sarkoid - unter der Haut Knoten bildend
  • 4. Das fibroblastische Sarkoid - blumenkohlartig, Flüssigkeit absondernd (seröse Exsudation) 
  • 5. Das gemischte Sarkoid - zeigt Symptome von verrukös, nodulär und fibroplastisch 
  • 6. Das malevolente Sarkoid - entsteht durch mehrfache Verletzungen und kann sich über die Lymphe ausbreiten

Wie bekomme ich die Diagnose Sarkoid bei meinem Pferd?

Der Tierarzt erkennt aufgrund seiner Erfahrung in der Regel ein Sarkoid schnell und sicher. Im Zweifelsfall bringt eine Gewebeprobe Gewissheit. Hier sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Entnahme und damit verbundene Verletzung des Sarkoids dieses verschlimmern kann.


Sind Sarkoide ansteckend?

Die genauen Ansteckungswege des Bovinen Papillomvirus sind noch nicht eingehend erforscht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Virus über Hautkontakt, Schuppen und auch über Blut oder Insektenstiche übertragen wird. Daher ist besondere Sorgfalt und Hygiene im Stall angesagt. Verwende Putzzeug, Decken und andere Gegenstände des täglichen Gebrauchs nur innerhalb einer Gruppe von erkrankten Pferden. Lediglich alte Pferde laufen kaum Gefahr, sich anzustecken.

Diagnose vom Tierarzt bei Pferd mit Sarkoid
Diagnose vom Tierarzt bei Pferd mit Sarkoid

Therapiemöglichkeiten eines Equinen Sarkoids

Es gibt unterschiedliche Ansätze, ein an Sarkoiden erkranktes Pferd zu behandeln. Neben operativen Methoden, Chemotherapie und Impfung, scheint die relativ neue Behandlungsmöglichkeit durch Bestrahlung sehr gute Heilungsaussichten zu versprechen.

Aber auch naturheilkundliche Ansätze sind in vielen Fällen wirkungsvoll und gleichzeitig nebenwirkungsfrei.

Operation

Operation

Eine Entfernung des Tumors mit dem Skalpell führt nur dann zum Erfolg, wenn man zu hundert Prozent alle erkrankten Zellen erwischt. Bleiben versprengte Zellen zurück, kann sich das Krankheitsbild nicht nur wiederholen, sondern sogar deutlich verschlimmern, da Sarkoide auf eine Verletzung oft mit extensivem Wachstum reagieren. Also mit Vorsicht zu genießen.
Virus

Chemotherapie

Bei der Chemotherapie wird ein Zytostatikum (Krebspräparat) in Verbindung mit Sesamöl direkt in den Tumor eingespritzt. Diese Behandlung wird mehrmals wiederholt, bis die Geschwulst sich zurückbildet. Es gibt Sarkoide, die gut auf diese Wirkstoffe reagieren.

Medizin

Äußerliche Therapie mit Aciclovir

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit einer äußerlichen medikamentösen Behandlung durch die Anwendung von Aciclovir Salbe über einige Monate. Laut einer Studie konnten so 70 % der Sarkoide vollständig geheilt werden und es kam auch nicht zu einem erneutem Auftreten der Erkrankung. Diese Behandlungsmöglichkeit eignet sich vor allem für kleinere Sarkoide.

Strahlentherapie

Strahlentherapie: (1)

Bei der Brachytherapie (HDRB) werden die erkrankten Stellen mit einem Applikator direkt auf oder unter der Haut mit radioaktiven Strahlen in hoher Dosis behandelt, so dass gesundes Gewebe verschont bleibt und die volle Wirkung ausschließlich auf den Tumor gerichtet wird. Dieser Methode werden Heilungschancen von bis zu 90 Prozent zugeschrieben. Nachteil ist, dass die Brachytherapie sehr kostenintensiv ist. Es gibt OP-Versicherungen, die die Kosten übernehmen.

Pflaster

Abbinden

In einigen Fällen funktioniert es ganz ordentlich - abhängig von Größe und Lage des Sarkoids - dieses abzubinden, um die Blutzufuhr zu unterbinden. So trocknet das Sarkoid langsam aus und fällt schließlich ab. Das Abbinden eignet sich in erster Linie für größere gut greifbare Geschwülste. Auch hier kommt es leider häufig zu Rückfällen.
Spritze

Impfung

Für die Impfung wird natives Sarkoidmaterial des erkrankten Pferdes benötigt, um so ein individuelles Präparat herzustellen, welches die Selbstheilungskräfte mobilisieren soll. Diese Methode wird zum Beispiel von der Justus-Liebig-Universität Gießen angeboten. Dieses Verfahren muss wiederholt angewandt werden und ist sehr kostenintensiv.

Kälte

Kältebehandlung (Kryotherapie)

Bei der Kältebehandlung wird das erkrankte Gewebe durch extreme Kälte in Form von Flüssigstickstoff zerstört. Der Stickstoff wird über einen Stabapplikator auf den Tumor aufgebracht und führt zum Tod der Zellen. Das abgestorbene Gewebe wird dann vom Körper abgestoßen. Diese Behandlung ist vor allem für kleinere Sarkoide geeignet.

Kräuter

Naturheilkundliche Therapie mit Heilkräutern

Es gibt einige Pflanzen, auf deren äußere Anwendung Sarkoide gut ansprechen. Salben und Tinkturen, die du selbst herstellen kannst oder in der Apotheke bekommst, werden auf die Hautwucherungen aufgetupft. Auch hier sind die Erfolgsaussichten bei kleineren Sarkoiden größer.

Geeignet sind zum Beispiel:

  • Kurkuma
  • Thuja
  • Blutwurz
  • Mistel 
  • Eichenrinde 
  • Aloe Vera

Wie sind die Heilungschancen bei ES?

Im frühen Stadium sind die Aussichten auf eine vollständige Heilung am größten, daher empfiehlt es sich bei Verdacht auf ein Sarkoid, sofort mit der Behandlung zu beginnen. In sehr vielen Fällen gelingt es dann, das Sarkoid vollkommen auszuheilen und ein Rezidiv zu verhindern. So unterschiedlich Sarkoide in Form, Größe und Lokalisierung sind, so unterschiedlich reagieren sie auf die einzelnen Therapieansätze. Hast du ein an Equinen Sarkoiden erkranktes Pferd, musst du in der Regel viel Geduld haben, denn meist muss man etwas herumprobieren, bis man die passende Therapiemethode für das eigene Pferd gefunden hat.

Kann ich durch Fütterung die Heilung unterstützen?

Ein sehr wichtiger Punkt ist die Unterstützung des Heilungsprozesses durch passende Futterzusammenstellung und Ergänzungsfuttermittel für Sarkoide. Da in den allermeisten Fällen ein geschwächtes Immunsystem Mitverursacher des Krankheitsausbruchs ist, solltest du unbedingt den täglichen Speiseplan deines Pferdes um Vitalstoffe ergänzen. Nach unserer Erfahrung ist auch die Körperentgiftung des Pferdes ein sehr effektives Mittel, um die Sarkoide zum Austrocknen zu bewegen. Da wir bereits zahllose betroffene Pferdebesitzer im Heilungsprozess begleiten durften, empfehlen wir dir folgende Kombination:

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Gib deinem Pferd täglich 1 Messbecher Kristallkraft No1, 1 Messbecher No2 + 2 Messbecher TheMineral über 40 Tage, danach die halbe Dosis, bis das Sarkoid vollständig ausgetrocknet ist und abfällt.

Fazit:

Sarkoide haben viele Formen und Ausprägungen, es sind halbbösartige Hauttumore, die alle Pferderassen befallen können. Sie können an vielen Körperstellen auftreten, wachsen schnell und bilden häufig Rezidive. Auslöser sind das Bovine Papillomvirus, genetische Veranlagung, ein schwaches Immunsystem sowie psychische Belastung. Es gibt zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten, die nicht bei jedem Pferd gleich wirken. Man braucht also Geduld, um die passende Therapie für das eigene Pferd zu finden. Die passende Futterzusammenstellung hat einen wichtigen Einfluss auf den Heilungsprozess. Hochwertiges Mineralfutter und Entgiftung können die Heilung positiv beeinflussen. Wichtig ist es, möglichst früh mit der Therapie zu beginnen, denn je kleiner die Tumore sind, umso leichter sind sie heilbar.

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Quellen:

  • 1. J. Hamann und A. Grabner, Pferdeheilkunde 21 (2005) 4 (Juli/August) 273-279

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